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2. Bienvenue en France!

Meine Kontaktperson und Organisatorin Clémence und meine Mentorin Stéphanie warteten gespannt am Bahnhof in Caen, wer denn da jetzt wohl aussteigen würde. Ah, natürlich, das ist sie! Bienvenue, salut Monika, Bussi links und Bussi rechts! Mich zu erkennen war ja nun keine Kunst, kein normal reisender Mensch schleppt so viele Kilos mit sich rum. Und auch ich erspähte Clémence durch die Zugtür – schließlich hatte ich sie zuvor einmal beim Bewerbungsgespräch per Skype gesehen, wobei ich mit Stéphanie ausschließlich in Mailkontakt stand.

 

Sofort starteten wir in den angebrochenen Abend: Das Gepäck verstauten wir in Clémences Wohnung, dann machten wir uns zu Fuß auf in eine niedliche traditionelle Crêperie. Dort wartete auch schon Maria, Clémences Kollegin aus dem CRIJ, auf uns. Augenblicklich fühlte ich mich aufgenommen in der französischen Welt. Minikleine Tischchen, die verschnörkelte Karaffe mit gratis Leitungswasser für alle, ruhiges aber dennoch entschlossenes Stimmenwirrwarr, und nicht zuletzt das bescheidene aber wohlüberlegte Angebot an Köstlichkeiten.

 

Zwei Spezialitäten der Normandie durfte ich sogleich probieren: die schmackhaften Galettes (hauchdünne Buchweizenpalatschinken) und den erfrischenden Cidre aus normannischen Äpfeln. Vier Frauen in einer Crêperie – da blieb keine Sekunde unverquatscht und so mussten wir die Bedienung einige Male beschwichtigen, weil wir uns noch nicht entschieden hatten.

 

Bald schon taten sich einige Gemeinsamkeiten und schöne Zufälle auf: Dass Clémence ihren EFD in Deutschland absolvierte und wir dadurch sowohl auf Französisch, Englisch als auch Deutsch kommunizieren können, wusste ich ja bereits. Doch dann entdeckte ich drei Gitarren in ihrem Wohnzimmer. Ja, sie hatte sich das Spielen auch selbst so bissl beigebracht. Und ihren Mann lernte sie im Chor an der Uni kennen. In der Küche hing dann schließlich ein Flyer mit den Terminen für die Taizé-Treffen in Caen und speziellen Wochen in Taizé. Ob sie leicht schon mal in Taizé war? Ja sicher, schon einige Male! Zu guter Letzt erzählte sie mir, dass auch sie schon in Österreich war: Wien und Salzburg. In Salzburg per Schüleraustausch mit einer Mädchenschule. Den Namen wusste sie nicht mehr, doch als ich sie auf die Ursulinen ansprach (meine Mama hat da Kontakte und erzählte mir von Austauschen zwischen Salzburg und Caen ;-) ) bejahte sie! Hihi, dass wir uns schon beim Bewerbungsgespräch sympathisch waren, versteh ich nicht und kann ich irgendwie wirklich überhaupt nicht nachvollziehen…

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