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19. Langeweile im Projekt? Nicht mit mir!!

Oh, wir könnten doch ein Projekt organisieren und dafür das Stipendium von der OFAJ beantragen! [Tut mir leid, ich finde keine bessere Übersetzung für das Wort „bourse“ als Stipendium; und OFAJ ist die Office Franco-Allemande pour la Jeunesse = DFJW, das Deutsch-Französische Jugendwerk]

 

Tja, coole Sache, das CRIJ ist ja eine Non-Profit Organisation und wollen wir Projekte umsetzen, so müssen die auch irgendwie finanziert werden. Finanzierung beantragen heißt aber natürlich, zuerst einmal ein Projekt bis ins Detail durchzudenken, zu planen und zu beschreiben. Und meistens soll das dann auch noch auf Knopfruck funktionieren, weil die Abgabefristen manchmal ziemlich knapp bemessen sind. Naja, jedenfalls haben wir letztens ein Projekt für die journée franco-allemande (deutsch-französischer Tag am 22.Jänner) geplant und beantragt. Und da wir dafür mit einer anderen lokalen Organisation zusammenarbeiteten, haben die mir auch gleich noch einen weiteren Auftrag gegeben:

 

Den Projektantrag für eine Deutsch-Französische Jugendbegegnung ins Deutsche zu übersetzen. Hui, da hab ich den ersten Satz gelesen und mir gedacht, das ist schlichtweg nicht möglich! Ein französischer Fachbegriff nach dem nächsten, Namen von Einrichtungen, die nur in Frankreich existieren, aber ziemlich viel wichtigen Inhalt bieten, eine Sprache, mit der ich bis jetzt noch nie konfrontiert war. Ich hatte vier Seiten vor mir und eine klitzekleine kurze Panikattacke, bevor ich dann ganz langsam und vorsichtig anfing, selbst einmal den Inhalt so ungefähr zu durchschauen. Der Anfang war echt hart, die Begriffe wollten einfach nicht übersetzt werden, blieben lieber unverständlich und geheimnisvoll. Aber am Ende des Tages waren wirklich alle vier Seiten übersetzt. Ich war schrecklich müde und gleichzeitig absolut stolz auf meinen frisch geborenen deutschen Projektantrag :-)

 

335 Briefumschläge mit Infomaterial für alle Schulen in der Basse-Normandie wollten gefüllt werden. Mit 335 Karten der EU sowie 335 Plakaten der Geschichte der EU (die alle 770 zuerst schön säuberlich gefaltet werden mussten), mit 335 Kontaktkärtchen des CRIJ und Europe Direct, mit 335 Kärtchen zur Info für eine Internetplattform, mit 335 Heftchen über die Ziele der EU, mit 335 Infoblättern zum erhaltenen Material und mit 201 Heftchen für die Collèges und 137 Heftchen für die Lycées (in die vorher noch zwei aktualisierte Seiten gelegt wurden) [und für die, die jetzt 201 und 137 zusammengezählt haben und auf ein Ergebnis ungleich 335 gekommen sind: ja, für die drei in der Basse-Normandie existierenden Sonderschulen haben wir beide Heftchen bereitgestellt]. Nach einem gesamten Arbeitstag, vielen fleißigen helfenden Händen und vielen Kilos geschleppten Materials waren die Briefumschläge dann auch noch so dreist und wollten doch wirklich noch adressiert werden. Also setzten wir uns brav vor unsere Computer, kopierten die Adressen ins passende Format, druckten sie und beklebten die Briefumschläge damit. Am nächsten Morgen schleppten wir die Kartons ins Auto und sie wurden abgeführt, diese Gauner. Was die sich auch erlaubt haben! Entgegengenommen wurden sie dann vom Büro des rectorat der Basse-Normandie, vergleichbar mit dem Landesschulrat in Österreich. Hui, das tat gut, kiloweise Material weggeschafft zu haben ;-)

 

Und eine weitere ganz neue, interessante und zeitaufwändige Aufgabe wurde mir letztens zugeschrieben: das recrutement pour le SVE 2016/17. Sprich, auf der Projektausschreibung für den EFD 2016/17 im CRIJ steht meine Mailadresse und ich bin jetzt zumindest mal fürs Sortieren und erste Durchschauen und Überblick schaffen zuständig. Was das konkret heißt? Täglich viele viele Mails zu bekommen mit mehr oder weniger kompetenten Bewerbungen und teils äußerst kreativen Motivationsschreiben. Videos, Präsentationen,

Musikclips, Fotoalben – manche Leute haben echt viel Zeit und Energie in ihren Lebenslauf gesteckt! Heute Morgen war ich richtig überwältigt von der Anzahl der erhaltenen E-Mails und es war eine äußerst penible Aufgabe, die Mails zu lesen, zu drucken, zu beantworten und zu sortieren. Echt interessant und ich hab wirklich vieles dabei gelernt!

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