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20. Von Live-Berichten, Mitfahrgelegenheiten, lettischem Essen, völlig verschiedenen EFD-Projekten und Rochen-Eiern

Liva lernte ich vor einigen Wochen bei einer Infomesse in St Lô kennen. Sie kommt aus Lettland und macht ihren EFD in einer Umweltschutz-Organisation in Coutances, 100km weit weg von Caen. Da sie genauso verrückt ist wie ich haben wir uns auf Anhieb super verstanden und sind gute Freundinnen geworden. Dieses Wochenende hatten wir uns reserviert und so düste ich am Freitagabend ab nach Coutances.

 

Aber halt, ein bisschen vorgreifen muss ich schon noch: im Rahmen der WorldWeitWegParty im Linzer Landesdienstleistungszentrum hab ich am Freitag nämlich von meinem Büro in Caen aus mit vielen jungen Leuten in Österreich geskyped und so einen Live-Bericht und Infos über den EFD gegeben. Es war einerseits sehr anstrengend, zwei Stunden lang ununterbrochen zu quatschen und immer wieder die gleichen Fragen zu beantworten, andererseits aber wirklich interessant, lustig und schön. In Linz wurde mein wunderbares

Portrait an die Wand gebeamt und es hat echt lässig geklappt, miteinander zu kommunizieren.

 

Jedenfalls bin ich dann danach schnell mit der Straßenbahn in einen Vorort von Caen geflitzt und hab dort auf meine Mitfahrgelegenheit gewartet. Das ist echt cool in Frankreich, da gibt es mehrere Organisationen, über die man einfach, schnell und billig Mitfahrgelegenheiten suchen und finden kann. Sehr redemotiviert war ich zwar nicht mehr nach diesem Skype-Gespräch, aber es war trotzdem eine nette angenehme Fahrt.

 

Angekommen bei Liva hatten wir uns natürlich genug zu erzählen und ich war völlig hingerissen von ihrem Apartment auf einem Bauernhof. Tja, also Platz, Ruhe und Natur hat sie dezent mehr als ich. Super also, dass sie mit ihrem Projekt und ihrer Unterkunft sehr zufrieden ist, und mir passt es sehr gut so, wie ich es habe! Am Samstag machten wir einen Stadtspaziergang, der allerdings auf Grund der Größe beziehungsweise Kleinheit der Stadt nach zwei Stunden beendet war ;-) Danach genossen wir Livas superleckere lettische Speisen und – wie könnte es anders sein – österreichische Süßigkeiten als Nachspeise.

 

Die von Livas EFD-Projekt organisierte Aktivität am Sonntag war für mich äußerst merk-würdig: In einer Gruppe mit einem Guide spazierten wir am Atlantikstrand umher und suchten – tadaaaa: Rochen-Eier!!! Ähm, wie bitte!? Ja, Rochen müssen auch irgendwo rausschlüpfen, und zwar genau aus diesen braun-schwarzen Hüllen, die wir bei Ebbe gesammelt haben. Alle Leute, denen ich schon davon erzählt habe, haben mich gefragt: Schön, aber WARUM?? Ich würd sagen: Warum nicht?? Aber okay, weil mich Liva kurzerhand mitgenommen hat. Und weil die Rocheneier danach bestimmt werden und somit die

Populationsentwicklung festgestellt werden kann. Und weil ich jetzt ein Rochenei auf der Fensterbank liegen hab und jedem erzählen kann, dass ich an der französischen Atlantikküste in einer wagemutigen windigen komplett selbstlosen Aktionen Rocheneier gesucht hab ;-)

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