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28. Weihnachten spezial

Die meisten der europäischen internationals, dich ich hier in Caen kenne, sind über Weihnachten nach Hause, zu ihren Familien, gefahren. Ich hatte allerdings von Anfang an beschlossen, das nicht zu tun. Nicht, weil ich meine Familie nicht gern hätte. Nicht, weil die Reise zu teuer, zu lang oder zu anstrengend wäre. Nicht, weil ich hier in einer französischen Familie gefeiert hätte. Sondern weil ich jetzt 10 Monate unterwegs bin. 10 Monate lang mein Heimatland nicht betreten möchte. Weil ich Angst hatte, dass der erneute Abschied aus Österreich ziemlich schwer für meine Familie werden würde. Und weil ich einfach mal spezielle, außergewöhnliche, merk-würdig andere Weihnachten feiern wollte. Und das ist mir auch gelungen.

 

Am 24.12. gab es abends eine Weihnachtsfeier für alle, die an den verschiedenen Uni-Residenzen noch anwesend waren. Jeder sollte etwas zu Essen mitbringen, am besten eine Spezialität aus dem Heimatland. Also packte ich meinen Lebkuchen ein und machte mich mit Rim, einer marokkanischen Studentin, auf den Weg zum anderen Campus. Als wir den großen Raum, in dem wir sodann feiern wollte, betraten, staunte ich nicht schlecht: kein Weihnachtsbaum, keine Geschenke, keine Weihnachtsdekoration; dafür ein großes Buffet mit mitgebrachten Speisen, viele Tische und Bänke und Partymusik. Hihi, ich glaub, merk-würdig andere Weihnachten werden das bestimmt ;-)

 

Wir genossen sodann die verschiedenen Speisen aus aller Welt (und ja, wirklich aus aller Welt, weil eben genau diese Leute, die von weit her kommen, nicht für nur zwei Wochen Ferien nach Hause gefahren sind, wo sie großteils aus religiösen Gründen nicht mal Weihnachten feiern), quatschen über Weihnachtstraditionen – bzw, dass genau diese eben nicht existieren -, übten uns im Rubik’s Cube und schwingten danach unser Tanzbein, obwohl Tanzkörper in meinem Fall wohl der richtigere Ausdruck wäre :D

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