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31. Österreichischer Besuch #1

Letzten Freitag hatte Jakob die ehrenvolle Aufgabe, die österreichische Besuchssaison zu eröffnen. Also das stimmt zwar so nicht ganz, weil erstens Katrin, eine andere österreichische Volontärin, schon bei mir war, und zweitens Jakob - nach seinem Erasmussemester in Kasachstan - grad ein Monat lang durch Spanien, Frankreich, Belgien, die Niederlande und Deutschland reist und deswegen schon fast nicht mehr als österreichischer Besuch gezählt werden kann. Aber egal.

 

Unser Programm? Willkommen in meinem Leben :D

 

Freitagabends starteten wir mit einer gemütlichen soirée mit einigen Erasmusfreunden ins Wochenende, bei der wir nicht ganz spielkonform von unseren Deutschkenntnissen Gebrauch machen konnten und so auf mysterische Art und Weise bei Phase 10 gewannen…

 

Wenn wir eines nicht sind, dann normale Touristen. So entschieden wir uns, als erstes den Cimetière des 4 Nations zu besichtigen – ein sehr alter, ziemlich verlassener Friedhof in Caen, der seinen Namen zwar nicht vier verschiedenen Ländern verdankt, sondern der Tatsache, dass damals Menschen aus vier Pfarren am gleichen Friedhof begraben wurden und das offenbar Grund genug war, ihn „Friedhof der vier Nationen“ zu nennen. Da wir uns die Lage des Friedhofs auf dem Stadtplan angeschaut und dann beschlossen hatten, nun

ohne Plan hinzufinden, fanden wir den Friedhof natürlich nicht und landeten alsbald in einem wunderbaren Park: dem gratis öffentlich zugänglichen Jardin des Plantes von Caen. Ich war echt beeindruckt und wir genossen die innerstädtische Ruhe, die verschiedenen Kunstobjekte, die duftende Luft, das satte Grün, die knirschenden Kiesel unter den Schuhen und die liebevoll gestalteten Schildchen mit Namen und Erklärungen der Pflanzen. Danach fanden wir wirklich den Friedhof und waren natürlich die einzigen lebendigen Menschen

dort. Am frühen Abend wurden wir dann ganz französisch und aßen gemeinsam mit etwa 80 anderen genussvoll die traditionelle Galette des Rois, die von der Asso CQ2 vorbereitet wurde. Als Tagesabschluss ging’s dann noch mit deutschen Freunden in die Innenstadt, wo Jakob die in Caen heilige Embuscade verkosten musste.

 

Eine Stunde lang nix verstehen hieß es für Jakob am Sonntagvormittag, weil wir in die Kirche gingen. Da war es am Markt nachher schon leichter für ihn, wo wir uns mit Gemüse für die Woche und Paella fürs Mittagessen eindeckten. Traditionelle französische Weihnachtslieder wurden uns dann am Nachmittag von einem lokalen Kirchenchor dargeboten. Echt interessant, die uns bekannten Melodien mit französischen Texten zu hören! Zu guter Letzt

gingen wir noch ins Café Sauvage, wo es wieder mal ein Café Polyglotte gab. Ungefähr 10 Leute waren da, um in verschiedenen Sprachen zu sprechen: Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch und Tschechisch standen am Programm.

 

Au revoir hieß es sodann am regnerischen Montagmorgen, als ich wieder zu arbeiten anfing und Jakob seine Reise in Richtung Brüssel fortsetzte. Schön wars, ein Wochenende österreichischen Besuch auf Durchreise zu haben ;-)

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Kommentare: 1
  • #1

    Jakob :-) (Sonntag, 17 Januar 2016 23:43)

    Wiedermal ein toller Beitrag ;-) Ich sag herzlichen Dank für das Mitleben in deiner französischen Welt :-) es war schön und ich konnte echt erleben, was ich sonst immer im Blog lesen kann. Es ist echt so stressig und schön wie du immer schreibst :-)