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33. Eine Wahnsinnswoche lang Vollgas, Abwechslung und Konzentration

Deutsch-Französischer Tag, rencontre régionale des volontaires, formation Ville de Caen, journée mobilité dans un lycée, animation linguistique, goûter pour tous et lecture allemande, Büroarbeit,... doch lest selbst! ;-)

 

Freitag: Journée Franco-Allemande (Deutsch-Französischer Tag)

Schon seit Monaten von mehreren Organismen in Zusammenarbeit geplant, vorbereitet und beworben war der „Brezel-Express“, ein Informationstag an der Uni über Deutschland, Österreich, die deutsche Sprache, Schüleraustausche, Erasmus, Job im Ausland, Traditionen. Am Vormittag empfingen wir angemeldete Schulklassen (11-15 Jahre), am Nachmittag war offener Betrieb für alle Interessierten. Abgerundet wurde die JFA mit einem großen gelungenen Konzert zweier deutsch-französisch-englischer Bands. Ich machte mich allerdings schon vor dem Konzert auf nach Vire, einer kleineren Stadt eine Stunde von Caen

entfernt, weil dort das Regionaltreffen der Volontäre stattfand. Kurz hatte ich noch Zeit, ein paar Happen des internationalen Mitbringsl-Essens zu genießen, dann besuchten wir ein fetziges Konzert in der MJC (Maison des Jeunes et de la Culture) in Vire, und bezogen danach unsere wunderhübsche Unterkunft weit weg im Nirgendwo hinter Vire.

 

Samstag: rencontre régionale des volontaires

Sehr lecker frühstückten wir 13 Freiwillige am Samstagmorgen und sammelten dadurch viele Kräfte für den bevorstehenden Tag. Denn wieder in der MJC präsentierten wir unsere Heimatländer, spielten verrückte Energizer, machten länder- und reisenbezogenes Speed-Dating mit Interessierten und stellten unsere Projekte der lokalen Bevölkerung vor. Am späten Nachmittag machten wir einen Stadtspaziergang und hatten vor, Bowlen zu gehen, was wir auf Grund des erschreckend hohen Preises dann allerdings bleiben ließen. Also fuhren wir zurück in unser Hexenhäuschen und hatten eine Riesengaudi beim gemeinsamen Kochen und anschließenden Verspeisen der gezauberten Köstlichkeiten.

 

Sonntag: rencontre régionale des volontaires

Hhhm, unser Sonntagsfrühstück ließ sich abermals blicken, Essen ist einfach was Tolles ;-) Gemütlich gingen wir diesen Tag an, manche mussten schon mittags abreisen, andere hatten den einzigen Bus spätabends. So genossen wir die gemeinsame Zeit miteinander, quatschten über EFD und Lebenspläne, putzten ordentlich die Küche, spielten Tischtennis und Tischfußball, und begannen sodann, die ersten Leute tragisch und traurig zu verabschieden – natürlich nicht ohne Besuchsversprechen. Einige hätten dann sogar fast ihren Zug verpasst – tja, ein Minibus, gatschiger Untergrund, nasses Gras und ein wagemutiges Wendemanöver vertragen sich eben nicht ganz so toll. Ein paar missglückte Anschiebeversuche, durchgedrehte Reifen und dreckige Volontäre später kam dann die doch etwas erfahrenere österreichische Idee, Steine unter die Reifen zu legen. Über die wunderhübschen Reifenspuren im Gras werden hier keine genaueren Erläuterungen angegeben.

 

Montag: formation Ville de Caen

Meine Woche startete mit erwachsenen Leuten im Rathaus. Alle arbeiten in irgendeiner Form mit Jugendlichen, sei es direkter Kontakt in Jugendzentren, indirekt durch administrative Tätigkeiten oder sonst irgendwie. Es handelte sich um eine den zweiten Tag einer Schulung über Mobilität in Europa, die Clémence hielt und dabei von mehreren Leuten ergänzt wurde. Auch ich war als Live-Zeugin dabei, erklärte die theoretischen und praktischen Schritte meines EFDs und erzählte über mein Leben und meine Erfahrungen hier in Frankreich. Außerdem war ich abermals für die spielerischen Einstiege ins Programm, sprich Energizers, verantwortlich. Das ist echt witzig, weil ich mir als ausländische unbekannte Jugendliche doch auch so manches ungewöhnliche Spielchen mit den Erwachsenen erlauben kann und dann immer positive Rückmeldung dafür erhalte ;-)

Am Abend schaute ich mir mit Sabrina, einer deutschen Erasmus-Freundin, den Film Blues Brothers an der Uni an. Wir waren echt motiviert und fanden ihn ganz toll und ernteten für unsere Interaktivität so manchen verstohlenen Blick von unseren Sitznachbarn :D

 

Dienstag: journée mobilité dans un lycée

Ein Tag mit Thematik Europa in einem Gymnasium, also Altersgruppe 14 bis 18. Super organisiert war dieser Tag von Seiten der Lehrkraft. Das hilft uns allerdings nicht viel weiter, wenn die Pläne nicht kommuniziert werden. Trotz mehrmaliger Emails und Anrufe trafen wir (10 EFDler, Erasmusstudenten und in unseren Organisationen Arbeitende) also in der gesagten Schule ein und wussten nicht, was in den nächsten Stunden passieren würde. Doch bald stellte es sich heraus: Jeder von uns wurde einzeln für je eine Stunde Animation in eine Klasse geschickt, Thema frei wählbar. In 2 Minuten fängt der Unterricht an. Nach zwei Stunden in zwei Klassen gibt’s Mittagessen. Ähäm. Dass es ein Tag über Europa war, hatten wir grad noch verstanden. Und dass wir machen können, was wir wollen. Wie sich die anderen also durchgeschlagen haben, weiß ich nicht. Ich hab jedenfalls meinen geliebten Azumdiza-Energizer gemacht, die Schüler mal reden lassen (was in Frankreich echt nicht einfach ist), selbst vom EFD generell und von meinen Erlebnissen erzählt, einige Internetseiten-Tipps gegeben und den Rest der Zeit mit Bildern und Geschichten über Österreich ausgefüllt. War also gar nicht so schrecklich. Und das grandiose komplette ziemlich elegante Mittagessen hat dann alles wieder gut gemacht. Am Nachmittag waren wir dann in Kleingruppen in den Klassen unterwegs, heißt zwar wieder von vorn beginnen und sich aufeinander einstellen, aber eine spontane Stunde vergeht dann doch etwas schneller, wenn man sich gegenseitig ergänzen kann.

 

Mittwoch: animation linguistique, goûter pour tous et lecture allemande

Eine Gruppe Jugendlicher aus einer Nachbarstadt von Caen wird im März an einem deutsch-französischen Jugendaustausch teilnehmen und so wurde ich gebeten, eine deutsche Animation mit ihnen zu machen, um ein paar Basics der deutschen Sprache zu erlernen. Um finanzielle Unterstützung der OFAJ (Office Franco-Allemande pour la Jeunesse; DFJW) zu bekommen, organisierten wir diesen Nachmittag abermals im Rahmen des deutsch-französischen Tages. So beschäftigte ich mich also zwei Stunden lang spielerisch und attraktiv mit den Jugendlichen bevor wir die gemeinsame Nachmittagsjause mit ganz vielen original deutschen Leckereien genossen. Den Nachmittag rundete ich sodann mit einer Vorlesestunde von deutschen Kinderbüchern für die Kleinsten der Nachmittagsbetreuung ab. Ich fand es wirklich beeindruckend, wie toll die Kinder die deutschen Bücher und Geschichten verstanden haben und denke, dass daraus wirklich ein ausbaufähiges Projekt entstehen könnte.

 

Donnerstag: Büroarbeit

Am Donnerstag war ich dann doch wirklich mal einen ganzen Tag im Büro anwesend ;-) Haufenweise Mails beantworten, Facebook updaten, Materialien bestellen, Termine planen, die täglichen Kaffeepausen, Nachbereitungen der Events sowie Vorbereitungen der bald stattfindenden Skype-Bewerbungsgespräche mit den neuen EFD-Kandidaten für 2016/17 standen am Programm und bildeten so den Abschluss meiner in vielerlei Hinsicht echt abwechslungsreichen Woche.

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