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43. Von Piraten, Prinzessinnen und ganz viel Geld

Vollbesetzt mit 50 schläfrigen Erasmus-Gesichtern startete der Bus eines nebligen Samstagmorgens Richtung Paris. Aber nein, wir wollten nicht Eiffelturm und Louvre 

besichtigen, sondern einen Tag die Kindheitsträume von so manchen wieder aufleben lassen. Da wir so früh morgens aufgebrochen waren, standen anfangs nicht mal sooo viele Leute in den Warteschlangen vorm Disneyland und wir konnten relativ flott die verschiedenen Attraktionen des Vergnügungsparks abklappern.

 

Ja, wir hatten ein mulmiges Gefühl im Magen, staunten über die enormen Filmset-Konstruktionen, ließen uns in menschengroßen Teetassen durch die Gegen wirbeln, suchten den Ausgang im Heckenlabyrinth, hatten Spaß in den Booten in der Piratengrotte, erfreuten uns am Anblick der unendlich bunten und mit schrecklicher Musik hinterlegten Mini-Welt-Kulturen-Animation, stürzten auf stockdunklen Achterbahnen in die Tiefe, machten Fotos mit Mickey Mouse und sahen ungefähr 400 Prinzessinnen.

 

Im Laufe der acht Stunden im besagten Park veränderte sich unsere Stimmung allerdings zusehends. Irgendwann wollten wir nicht mehr anstehen, keine Trällermusik mehr hören, keine Plüschfiguren mehr sehen und keine Zuckerwatte mehr riechen, sondern diesem ganzen Konsumgeraffel nur mehr entkommen. Ich finde es toll, einen Tag lang diese Erlebniswelt entdeckt und mir jetzt eine eigene Meinung darüber gebildet zu haben, doch jetzt reicht es mir auch erst mal auf unbestimmte Zeit.

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