· 

48. Together we can make a change!

Mitte Mai begab ich mich auf eine kleine Reise, die thematisch voll und ganz zu meinem EFD  passte, ich jedoch privat und unabhängig von meinem Projekt unternahm. Ich fuhr nämlich zum European Youth Event nach Straßburg.

 

Da man als Einzelperson nicht allein an der Veranstaltung teilnehmen konnte, suchte ich mir also noch andere Leute, um die Gruppengröße von mind. 10 Teilnehmern zu erfüllen. Heute erinnere ich mich nicht mehr, wie genau ich eine Gruppe gefunden hab, es war jedenfalls übers Internet und ich war bald in der Österreich-Osteuropa-Gruppe eingeschrieben. Und wie es der Zufall so will, hab ich im Nachhinein bemerkt, dass ich die Gruppenverantwortliche ja sogar von meinem EFD-Pre-Departure-Training kannte. Witzig.

 

Naja, seit der Gruppenfindung im November war viel Zeit vergangen und viel hatte sich verändert – und so waren wir eine Woche vor dem Event plötzlich nur mehr sieben aus siebzehn Leuten in unserer Gruppe, davon vier in der ursprünglich für alle geplanten Unterkunft. Auf der Homepage stand geschrieben, dass wir im Falle von unter 10 Leuten dann alle nicht zugelassen würden. Doch so sehr wir uns auch bemühten, es blieb bei sieben TN. Punaise. Mince. [da die Franzosen sehr viel fluchen, aber doch oft elegantere Ausdrücke als „merde“ verwenden wollen, kommen dann eben „Stecknadel“ und „verflixt“ zum Einsatz ;-) ]

 

Aber wir sind ja motivierte, reisende, sich vernetzende Jugendliche, die natürlich immer eine Lösung finden. So auch diesmal, und zwar schon im Bus von Paris nach Straßburg: Ein paar Reihen vor mir redeten drei Jugendliche auf Englisch, aber alle mit verschiedenen Akzenten miteinander, und ab und zu hörte ich Worte wie „Straßburg“, „participants“ „concerts“ und

„parliament“. Keine Frage, wen ich bei der Klopause ansprach… Und da sie offensichtlich das gleiche Problem hatten wie wir, tauschten wir Handynummern aus und im Problemfall würden wir einfach gemeinsam eine große Gruppe bilden. [Hihi, mir fällt grad ein Sprücherl meiner Oma ein, dass in diese Situation gut gepasst hätte: Wenn du glaubst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her ;-) ]

 

Na gut, wir waren also motiviert und nun auch zuversichtlich, dass alles schon irgendwie klappen würde. Und das tat es auch! Schließlich waren wir sogar als zu kleine Gruppe zugelassen worden und fanden uns alsbald mit 7000 anderen jungen EuropäerInnen am Vorplatz des Europaparlaments wieder. Die nächsten zwei Tage lang gab es Workshops, Diskussionen, Aufführungen, Filmvorführungen, viele Stände von Vereinen und Organisationen sowie Veranstaltungen in den verschiedenen Plenarsälen; immer zu einem der Themen Krieg und Frieden, Nachhaltigkeit, Arbeitslosigkeit, Technik und Innovation sowie Demokratie.

 

Es war das Puzzle aus den Inhalten der Veranstaltungen, den Begegnungen mit engagierten Politikern und Jugendlichen aus ganz Europa, dem Flair im Parlament und in Straßburg, dem in letzter Sekunde gecheckten Organisierchaos, dem Wiedersehen mit Katrin nach viel zu langer Zeit, dem Campingabenteuer mit Ani, Azra und Katrin, der letzten Nacht bei Margot, den unzähligen Stunden in Bus und beim Warten auf eben jenen sowie unser Scheiße-Bus-fährt-von-einer-anderen-Haltestelle-Moment, und schließlich die dort geschlossenen Freundschaften, die das lange WE zu einem ganz besonderen und merk-würdigen machten.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0